Am 25. Mai 2021 um 17:00 Uhr finden im Rahmen der Spring School Bydgoszcz die Lesung und das Treffen mit Karolina Kuszyk statt. Die Teilnahme an dem Treffen ist über den Link: kit-lecture.zoom.us möglich.
Die Schriftstellerin, Journalistin und Literaturübersetzerin Karolina Kuszyk (geboren 1977) schreibt und publiziert auf Deutsch (u. a. „Die Zeit”, „Deutschlandradio Kultur”, „Tagesspiegel Berlin”) und auf Polnisch („Mały Format”, „Zadra”, „Kwartalnik Literacki Wyspa”, „Notes Wydawniczy”). Als Übersetzerin übertrug sie u. a. Ilse Aichinger, Max Frisch, Bernhard Schlink, Karen Duve, Antje Rávic Strubel und Andre Kubiczek ins Polnische. Kuszyk arbeitete mit dem Lodzer Literaturfestival „Puls Literatury”, mit dem Internationalen Poesiefestival Berlin, dem Netzwerk für Osteuropa Berichterstattung und dem Goethe-Institut Polen zusammen. Sie war DAAD-Stipendiatin, Translator in Residence im Übersetzerhaus Looren (Schweiz) und Preisträgerin beim Berliner Poetry Slam der slawischen Sprachen. Seit 2014 unterrichtet sie Literarische Übersetzung und Literaturkritik an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder). Karolina Kuszyk lebt in Berlin und Niederschlesien.
Sie wird aus ihrem Buch Poniemieckie (Ehemals deutsch) lesen. Darin zeichnet sie das Schicksal der deutschen Hinterlassenschaften nach, vertieft sich in Erinnerungen von An- und Umgesiedelten, und führt vor allem Gespräche – mit Menschen aus mittlerweile drei Generationen, die in den ehemals deutschen Häusern wohnen und die dort vorgefundenen Gegenstände tagtäglich benutzen, mit SammlerInnen und SucherInnen auf den Spuren deutscher Schätze, sowie mit RegionalforscherInnen, die die Vorkriegsgeschichte ihrer Heimat in den polnischen West- und Nordgebieten erkunden. Und sie stellt Fragen. Was bedeuten die ehemals deutschen Dinge für die Menschen in Polen heute? Sind sie hübscher, harmloser Zierrat, wie das Bild mit dem Schutzengel, der Kinder auf einem Steg über einen Abgrund geleitet? Oder sind sie nur alter Plunder, mit dem Eltern und Großeltern nur aus Mangel an Alternativen vorliebnahmen und der heute nur noch zum Wegschmeißen taugt? Mit welchen Mitteln ließ sich ein „deutsches Haus” in ein „polnisches Haus” verwandeln? Und wie ging man mit den Friedhöfen der Deutschen um, die zwangsläufig auch nach 1945 in dieser Gegend zurückblieben? Ihre Schilderung, wie sich die Biografien des „Ehemalsdeutschen” – der Häuser und Dinge, der Friedhöfe mit deutschen Gräbern – von der Nachkriegszeit bis heute mit den Lebensläufen ihrer polnischen Erben verwoben haben, führt die Autorin auch zu der Überlegung, was „das Polnische” heute eigentlich ist und wie viele Einflüsse von außen die Polen in ihren „eigenen Traditionen” zu akzeptieren bereit sind. Das Buch wurde 2020 mit dem Arthur-Kronthal-Preis der Kommission für die Geschichte der Deutschen in Polen sowie mit dem Preis der Stadt Legnica 2019 ausgezeichnet.
Weitere Informationen über das Buch sind der Resension von Andrzej Kaluza für das Deutsches Polen-Institut sowie mehreren Pressestimmen (im Anhang) zu entnehmen.
Der Anhang „Plakat” öffnet im neuen Fenster und hat die Form einer nicht barrierefreien PDF-Datei. Inhalt des Anhangs: Lesung und Gespräch mit Karolina Kuszyk. 25.05.2021, 17:00. Spring School Bydgoszcz Deutsch-polnische Erinnerungskultur medial – Auseinandersetzungen zwischen Literatur, Film, Presse und Netzkultur. Unten: Link zum Trefen auf der Zoom-Anwendung. Foto auf dem Plakat: Schriftstellerin vor einer Holztür.
Der Anhang „Pressestimmen über das Buch” öffnet im neuen Fenster und hat die Form einer barrierefreien PDF-Datei.